Cannabis, Hanf, Pott – nenne es, wie du willst, in Deutschland wird es sehr (wahrscheinlich) bald absolut legal zu kaufen sein. Das weckt bei vielen den Geschäftssinn und man fragt sich: Wie kann ich einen Coffeeshop eröffnen? Wie und wo bekomme ich eine Lizenz für einen Coffeeshop? Ist diese überhaupt notwendig? Es sind noch nicht alle Details geklärt, aber wir geben euch einen Überblick zum aktuellen Stand der Dinge. Letztes Update: 19.10.2022
„Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“, so steht es im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition. Frei übersetzt heißt das, dass Cannabis legalisiert werden soll.
Aktuelle Entwicklung
Nach den neusten Meldungen vom 19.10.2022 soll mit der Legalisierung von Cannabis der Kauf und Besitz von 20 Gramm ab 18 Jahren straffrei sein. Cannabis wird somit nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft.
Dabei soll es eine Höchstgrenze für den THC-Gehalt geben. Laut aktuellen Meldung liegt die bei 15 %, worüber wahre Stoner nur schmunzeln können. 🙂
Im Alter von 18 – 21 liegt diese sogar nur bei 10 %. Begründet wird dies mit der Prävention von „Cannabis-bedingten Hirnschäden“. Okay.
Allerdings ist auch der Eigenanbau von 2 (oder vielleicht sogar 5) Pflanzen erlaubt. Welchen THC-Gehalt die dann haben, scheint erstmal nicht weiter wichtig.
Wer bekommt eine Lizenz zum Cannabis-Verkauf?
Bei den Plänen der Grünen, der SDP und der FDP ist immer wieder die Rede von “kontrollierter” Abgabe von THC-haltigen Produkten gesprochen. Diese sollen in “Fachgeschäften” käuflich zu erwerben sein.
Ob hiermit ein klassischer Coffeeshop, wie wir ihn aus Holland kennen, einen Cannabise Dispensary nach US-amerikanischem Vorbild oder die Apotheke gemeint ist, wird sich zeigen. Hier einige mögliche Szenarien:
Lizenzen für Coffeeshops
Coffeeshops sind in anderen Ländern bereits erfolgreich getestet worden und auch hierzulande eine Möglichkeit, um die “kontrollierte Abgabe” zu gewährleisten.
Für den Endverbraucher wäre das wahrscheinlich die schönste Lösung, da individuelle Shops entstehen und mit anderen Angeboten, wie Essen und Getränken kombiniert werden könnten.
Wer bekommt eine Lizenz für einen Coffeeshop in Deutschland?
Niemand, denn es wird sicher keine Lizenz für Coffeeshops geben, so wie es bei CBD-Produkten aktuell auch der Fall ist. Die Frage lautet also eher: Wer darf Cannabis verkaufen?Am Ende kann es dann gut sein, dass einfach jeder (ohne größere Hürden, wie bspw. einer Lizenz) einen Coffeeshop eröffnen kann. Man kann davon ausgehen, dass sich die Coffeeshops am “Cannabiskontrollgesetz” der Grünen orientieren. Dann könnten beispielsweise folgende Bedingungen an die Eröffnung eines Coffeeshops geknüpft sein:
Das ist noch nicht genau definiert, aber laut neuester Meldungen vom 19.10.2022 ist eine Lizenz Pflicht. Unter welchen Kriterien diese vergeben wird und welche Voraussetzung bestehen müssen, wurde bisher nur teilweise angedeutet.
Aktuell bestätigt:
- Lizenz muss vorliegen!
- zu Schulen und Jugendeinrichtungen muss ein Mindestabstand eingehalten werden (Abstand wird auf Länderebene festgelegt)
- Zugangskontrolle und Altersnachweis
- Einkauf ist nur bei zugelassenen Unternehmen gestattet in Deutschland (um nicht gegen EU-Recht zu verstoßen)
- Werbung ist untersagt (bleibt nur SEO und gekonnte Social Media-Arbeit)
Nicht bestätigt, aber weiterhin denkbar:
- Gewerbe anmelden (sollte klar sein)
- Führungszeugnis muss vorgelegt werden (auch das sollte klar sein)
- maximaler Verkauf wird geregelt (wahrscheinlich 20 g pro Person)
- Personal muss geschult sein
Außerdem müssen entsprechende Räumlichkeiten und eine sichere Lagerung ermöglicht werden.
Nachvollziehbare und teils notwendige Bedingungen, die aber auch nicht unüberwindbar sind.
Apotheken
Apotheken verfügen darüber in der Regel bereits daher ist es ebenfalls möglich, dass die “kontrollierte Abgabe” auf diesem Wege geschehen wird. und sollen nach den Meldungen vom 19.10.2022 ebenfalls Cannabis verkaufen dürfen. Als Grund wird die Unterbindung des Schwarzmarktes in ländlichen Gebieten genannt.
Hier bleibt aber abzuwarten, wie viele Apotheken sich am Ende um eine Lizenz bewerben.
Cannabis Online Shop
In den neuesten Meldungen vom 19.10.2022 wurde hierzu nichts explizit erwähnt. Die “kontrollierte Abgabe” über einen Online Shop ist schwieriger, wird ja aber bereits bei CBD ebenfalls betrieben.
Hier könnte beispielsweise ein Alterscheck bei der Lieferung den Schutz der Minderjährigen sicherstellen.
Darüber hinaus sind die meisten der gängigen Zahlungsanbieter sehr vorsichtig, wenn es um rauchbare Genussmittel geht (dies fängt schon bei Tabak an). Wie an anderer Stelle bereits beschrieben, sind hierfür Legal Opinions (Rechtsgutachten) notwendig. Das wird später auch bei THC-haltigen Produkten so sein.
Wenn man seine Produkte ausschließlich online verkaufen möchte, benötigt man zwar kein Ladengeschäft, aber weiterhin Lagermöglichkeiten.
Bei der Erstellung, Pflege und Wartung eines Online Shops sind wir gerne behilflich. Außerdem kümmern wir uns um den passenden Zahlungsanbieter und können für notwendige Rechtsgutachten auf unseren Juristen zurückgreifen.
Ansprechpartner
Ingo Lembke ist Online-Marketing Berater mit dem Schwerpunkt Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Content-Management und für die Erstberatung zuständig.
Als Grafik- und Webdesigner mit Programmiererfahrung berät er außerdem auf technischer und gestalterischer Ebene.
Kontakt
0157 37 58 57 35 // hi@420mkt.com
Fazit zum Thema Coffeeshop Lizenz in Deutschland
Wie bereits erwähnt, sind diese Lizenzen ein Mythos und werden oft mit den Lizenzen für den Anbau und Vertrieb verwechselt.
Ob wir am Ende alle Händler werden und Cannabis legal verkaufen dürfen, bleibt abzuwarten. Die Chancen stehen aber gut und werden hoffentlich an vernünftige und faire Bedingungen geknüpft.