Hanf hat viele Vorteile, wird aber üblicherweise oft mit Marihuana oder mit CBD verwechselt. Obwohl Hanf, Marihuana und CBD alle aus der Cannabispflanze gewonnen werden, sind sie nicht dasselbe. Trotz des weit verbreiteten Missverständnisses können weder CBD noch Hanf high machen oder berauschen.

Die Verwendung von Hanf in der heutigen Welt ist weit von dem größten Potenzial der Pflanze entfernt… Es ist von unschätzbarem Wert, die Semantik von Hanf sowie seine Vielseitigkeit und sein Potenzial zu kennen. Zunächst sollte man den Unterschied zwischen Hanf, Marihuana und CBD grundlegend verstehen.

Was macht Hanf anders?

Der Unterschied zwischen Hanf, Marihuana und CBD liegt in der chemischen Zusammensetzung.

Marihuana

Was genau als Marihuana bezeichnet werden darf, entscheiden die Gesetze der einzelnen Länder in Bezug auf Legalität und Semantik. In Deutschland gilt als Marihuana jede Cannabispflanze mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2 % (Tetrahydrocannabinol), der primären psychoaktiven Verbindung in der Cannabispflanze, die einen Rausch bewirkt.

CBD

CBD, oder Cannabidiol, ist einer der wichtigsten Wirkstoffe von Marihuana. Es wird direkt aus der Hanfpflanze gewonnen, die ein Cousin der Marihuanapflanze ist. CBD ist zwar ein Bestandteil von Marihuana (einer von Hunderten), verursacht aber für sich genommen keinen „Rausch“.

Hanf

Im Gegensatz zu Marihuana ist Hanf keine psychotrope Droge. Und im Gegensatz zu CBD wird für Hanfsamenöl ein Extrakt aus den Samen der Cannabispflanze verwendet und nicht aus den Blüten, Blättern und Stängeln.

Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Hanf

Hier eine kurze Auflistung der Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Hanf, bevor wir uns näher mit der Pflanze und ihrer ganzen Pracht beschäftigen:

  • Hanf kann zur Herstellung von Kleidung, Papier, Seilen und anderen textilen Produkten verwendet werden.
  • Hanföl wird häufig in der Küche zum Kochen und als Ergänzungsmittel verwendet, da es reich an gesunden Fettsäuren und Antioxidantien ist.
  • Hanf kann zur Herstellung von Baumaterialien wie Hanfbeton und Hanffaserplatten verwendet werden, die leichter und umweltfreundlicher als herkömmliche Baumaterialien sind.
  • Hanf kann zur Herstellung von Biokunststoffen und Bio-Kraftstoffen verwendet werden.
  • Hanf kann zur Verbesserung der Bodengesundheit in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
  • Hanf ist eine schnell wachsende Pflanze, die wenig Wasser und Pestizide benötigt, was sie zu einer umweltfreundlichen Option für viele Industrien macht.


Die Möglichkeiten, die Hanf bietet, sind nahezu unbegrenzt. Die Verwendung von Hanf ist kein neues Konzept, da er weltweit schon seit über 10.000 Jahren genutzt wird!

Angeblich wurden Hanfschnüre in Töpferwaren an einer antiken Dorfstätte gefunden, die über 10.000 Jahre alt ist und sich im heutigen Taiwan befindet. Hanf wurde in der Geschichte für Töpferwaren, Lebensmittel, Textilien, Medizin, Papier und vieles mehr verwendet, was der heutigen Verwendung von Hanf ähnelt, nur mit noch mehr Einsatzmöglichkeiten.

Vorteile von Hanf als Kleidung

Hanfkleidung bietet eine einzigartige Kombination aus Robustheit, Umweltverträglichkeit und Komfort. Die Robustheit der Hanffasern sorgt dafür, dass Kleidung aus Hanf besonders langlebig ist und auch bei intensiver Nutzung nicht schnell abgenutzt oder beschädigt wird.

Gleichzeitig ist Hanf als Rohstoff umweltfreundlicher als viele andere Materialien, da er ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden auskommt. Hinzu kommt die Fähigkeit der Hanfpflanze, in verschiedenen Klimazonen zu wachsen und damit wertvolle Ressourcen zu sparen.

Nicht zuletzt ist das Tragegefühl von Hanfkleidung besonders angenehm, da Hanffasern die Temperatur und Feuchtigkeit regulieren und auch gegen Gerüche und Bakterien schützen.

Zusammengefasst bietet Hanfkleidung somit eine umweltfreundliche, hautfreundliche und langlebige Alternative zu herkömmlichen Kleidungsmaterialien.

Hanf und die Ernährung

Hanföl bietet eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Speiseölen und kann als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Rezepten verwendet werden. Es ist reich an Omega-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen, die zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen können.

Obwohl es nicht zum Braten geeignet ist, eignet es sich hervorragend als Verfeinerungsmittel in Suppen und Vorspeisen oder als Zutat in Saucen und Dips. Wenn es richtig gelagert wird, kann Hanföl auch eine lange Haltbarkeit haben und ist somit eine praktische und gesunde Ergänzung zu jeder Küche.

Hanf ist eine exzellente Nahrungsquelle, denn er enthält 31,56 g komplettes Eiweiß in nur 100 g, verglichen mit 28,35 g in 100 g gegrilltem Rinder-Ribeye.

Vorteile von Hanf in der Ernährung
Eiweiß pro Kalorien in Gramm

Hanfsamen sind reich an den Vitaminen B und E, Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen und Zink. Diese Samen tragen zum Schutz des Gehirns bei, was bedeutet, dass Hanf bei neurologischen Erkrankungen helfen kann, wie z. B.:

  • Parkinsonsche Krankheit
  • Alzheimer-Krankheit
  • Multiple Sklerose
  • Neuropathische Schmerzen
  • Anfallsleiden in der Kindheit

Vorteil von Hanf als Baumaterial

Neben den herausragenden Wärme- und Feuchtigkeitsregulierungseigenschaften sowie der Schalldämmung und Brandsicherheit, handelt es sich hierbei auch um einen äußerst ökologischen und nachhaltigen Baustoff. Hanf ist schnellwachsend, benötigt keine chemischen Behandlungen und bindet über die gesamte Lebensdauer CO₂. Bei der Herstellung ist die Energiebilanz positiv und das Material lässt sich vollständig recyceln. Aufgrund all dieser Vorteile wird Hanf als Baustoff zunehmend beliebter und könnte in Zukunft eine wichtige Rolle im Bauwesen spielen.

Hanf zur Kunststoffherstellung

Eine vielversprechende Anwendung von Hanf ist die Herstellung von Kunststoffen, auch bekannt als Hanfplastik oder Bioplastik. Unternehmen wie Zeoform in Australien und Kanèsis in Italien produzieren bereits Bioplastik aus Hanf in begrenzten Mengen.

Hanfplastik hat den Vorteil, dass er biologisch abbaubar und somit umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoffe auf Erdölbasis ist. Darüber hinaus ist Hanf als nachwachsender Rohstoff wesentlich nachhaltiger und ressourcenschonender als Erdöl.

Allerdings ist die Herstellung von Hanfplastik derzeit noch sehr aufwendig, energieintensiv und teuer, so dass es noch einige Jahre dauern wird, bis Hanfplastik als echte Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen etabliert sein wird. Trotzdem zeigt sich bereits heute, dass Hanf als nachhaltiges Material in verschiedenen Branchen wie der Automobil- und Bauindustrie eingesetzt wird, insbesondere als Alternative zu Glasfaser und anderen Materialien mit geringer Umweltverträglichkeit.

Verbesserung der Bodengesundheit

Hanf bietet zahlreiche Vorteile für die Bodengesundheit in der Landwirtschaft. Eine Studie hat gezeigt, dass Hanf in der Lage ist, dem Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken, da beim Anbau keine synthetischen Pflanzenschutzmittel benötigt werden und die Pflanze eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen darstellt.

Darüber hinaus wirkt sich Hanf positiv auf den Boden aus, da er schnell wächst und den Boden beschattet, wodurch Wasserverlust und Erosion reduziert werden. Die Pflanze bekämpft effektiv das Unkrautwachstum und kann ohne Herbizide angebaut werden, was ebenfalls zu einem gesünderen Boden beiträgt.

Hanf kann auch als Wegbereiter-Pflanze zur Bodensanierung eingesetzt werden, da er in der Lage ist, Schwermetalle aus dem Boden zu entziehen. Darüber hinaus können Folgekulturen wie Weizen und Sojabohnen von Hanf als Vorfrucht profitieren und höhere Erträge erzielen.

Fazit zum Hanf und seine Vorteile

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hanf aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ein unglaublich wertvolles und nachhaltiges Rohmaterial ist. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Hanf, Marihuana und CBD zu kennen, um Vorurteile und Missverständnisse auszuräumen.

Im Gegensatz zu Marihuana hat Hanf keine psychoaktiven Wirkungen und kann in vielen Bereichen wie der Textilindustrie, der Bauindustrie, der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Hanfkleidung bietet beispielsweise eine langlebige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kleidungsmaterialien, während Hanföl reich an gesunden Fettsäuren und Antioxidantien ist.

Hanf ist eine schnell wachsende Pflanze, die wenig Wasser und Pestizide benötigt, was sie zu einer umweltfreundlichen Option für viele Industrien macht. Insgesamt bietet Hanf viele Vorteile und ist eine vielversprechende Option für eine nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft.